Leider hatte ich in den letzten Tagen nur einen Zugang zum Internet mit meinem Handy, daher kommt dieser Teil des Berichtes nun etwas verspätet, aber dennoch. Ich fange am Besten wieder von Anfang an an:
Der Samstag begann schon sehr früh für mich. Mit der Aussicht meine erste Unterrichtsstunde um 7:30 Uhr zu halten, startete ich in den Tag.
Gegen viertel vor acht kam schließlich das „TukTuk“ um mich zum Tempel zu bringen.
Dort angekommen, gab es erst einmal eine kleine Eröffnungszeremonie, bei der sich die Schüler zu einem Morgenappell aufstellten.
Anschließend Teilte mir Reverend Vipassi mit, dass er sich für den Rest des Tages in Colombo aufhalten würde, um dort einige Dinge zu erledigen. In Folge dessen übernahm ich bereits am Vormittag den Deutschunterricht.
Obwohl ich bereits in der Woche zuvor einige Einblicke in den Unterricht gewinnen konnte, musste ich mir an dieser Stelle dennoch einen genaueren Überblick über den Leistungsstand der Schüler verschaffen. Für die gegebenen Verhältnisse liegt dieser Leistungsstand meiner Meinung nach, wie es auch bei uns in Deutschland meist nicht anders ist, zwischen hervorragend und eher dürftig. Ich hoffe mal mir gelingt es diese Unterschiede in den nächsten Wochen zu verringern bzw. aufzulösen.
Am Ende des Tages fiel ich doch recht müde in mein Bett in meiner Unterkunft.
Den Vormittag des Sonntags verbrachte ich in meiner Unterkunft. Gegen Mittag wurde ich schließlich von den Jungs abgeholt und wir fuhren zum etwas entfernteren Polhena Beach. Das Wasser war erfrischend kühl und die hohen Wellen bereiteten einen riesigen Spaß um dagegen an zu schwimmen und sich im Wasser treiben lassen.
Die folgenden Tage der Woche verbrachte ich erneut im Center.
Die Schüler des Centers erhalten für den Start des neuen Schuljahres eine Art Start Paket bestehend aus Papier, Stiften und ähnlichem. Da die Anzahl der benötigten Materialien in diesen Mengen natürlich nicht einzeln zu erhalten sind, ging es nun daran, die in Großmengen gelieferten Materialien für jeden einzelnen Schüler abzuzählen. Ein Beispiel dafür sind die unzähligen, immer auf 50 Blätter Papier abgezählten, kleinen Stapel. Diese Aufgabe beschäftigte uns im Laufe der Woche.
Die Arbeit wurde unter anderem aufgelockert mit der Besteigung des hinter dem Tempel aufragenden Hügels mit den beiden Sekretärinnen und Gayan, einem der Jungs, welche mich bisher über die Zeit hier begleiten und herumführen. Auf dem Weg dieser kleinen Wanderung machte ich mit allerhand für mich neuartigen, hier einheimischen Früchten Bekanntschaft, welche mir freudig gezeigt und zum Probieren angeboten wurden. Für mich war es wie ein Ratespiel, bei dem es darum ging herauszufinden, ob ich nun die Schale oder das Innere der Frucht essen musste bzw. durfte. Anfangs lag ich dabei meistens falsch. Ein kurzer Zwischenstopp führte uns zudem zu einer Art Trauerfeier, bei dem Abschied genommen wurde, von einer verstorbenen Frau aus der Nähe. Hierzu folgt noch mehr.
Wie mir von Reverend Vipassi bereits nach meiner Ankunft in Colombo mitgeteilt, hielten sich im Lauf dieser Woche einige Studenten des KIT in Matara auf, welche hier auf der Suche nach einem neuen Bauprojekt für „Ingenieure ohne Grenzen“ ausschau hielten. Diese hatten bereits sonntags den Tempel besucht, da ich an diesem Tag jedoch nicht beim Tempel war, hatten wir uns bis dahin leider noch nicht getroffen. Aus diesem Grund verabredete ich mich mit ihnen zum gemeinsamen lunch am Mittwoch. Bis dahin wusste ich jedoch weder wer, noch weshalb die Studenten in Matara waren.
Gegen 13 Uhr wurde ich von ihnen mit einem Van am Tempel abgeholt und nach einer weiteren kurzen Besichtigung des Geländes, brach ich mit ihnen in Richtung Stadt auf. Wie sich im Verlauf der Gespräche herausstellte, kannten nicht nur einige der Studenten Amelie, welche ja bereits vor zwei Jahren hier aktiv war, sondern ich war auch schon zuvor einem von ihnen begegnet, der zudem noch hin und wieder am Mannschaftstraining der SG Stupferich teilnimmt.
Nach dem gemeinsamen lunch hatte die Gruppe eigentlich vorgehabt, die Stadt etwas unsicher zu machen und noch etwas einkaufen zu gehen, da einige von ihnen am Abend mit dem Bus noch nach Colombo fuhren. Die Chance noch eine Weile mit Menschen zu verbringen, mit denen ich mich in meiner Muttersprache unterhalten konnte, wollte ich nutzen und beschloss daher, mich ihnen anzuschließen. Der Plan wurde jedoch bereits an der nächsten Kreuzung im wahrsten Sinne des Wortes durchkreuzt, da wir in eine Polizeikontrolle gerieten, in welcher Folge der kontrollierende Polizist den Führerschein des Fahrers nicht anerkannte. Daher mussten wir eine Weile warten. Nach dem Bezahlen eines kleinen Bußgeldes ging es weiter, wohlgemerkt mit dem selben Fahrer. Nach einem kurzen Abstecher in einen Supermarkt, trennte ich mich schließlich wieder von der Gruppe, da sich meine Unterkunft nur ein kleines Stück entfernt von diesem Supermarkt befand. Den Abend ließ ich erneut auf dem nahe gelegenen Sportplatz ausklingen.
Schließlich flatterte diese Einladung auf meinen Tisch. Die Kinder der PreSchool hatten für den Anlass dieser Feier einige kleine Auftritte wie Tänze und eine kleine Aufführung einstudiert. Diese präsentierten sie stolz.
Im Anschluss daran setzten sie sich in einer Reihe auf der Bühne auf und jeder erhielt etwas Reis und Curry auf einem Seerosenblatt. Als Gast durfte ich mich zu ihnen dazu setzten und erhielt ebenso etwas Reis und Curry. An der Aufgabe Krabben, welche es dazu gab, mit einer Hand zu essen, bin ich jedoch kläglich gescheitert.
Als kleiner Nachtrag: Ich weiß leider nicht mehr genau an welchem Tag es war, da wurde ich dazu überredet nicht nur einmal wieder eine der vielen einheimischen Speisen zu probieren, sondern diese auch, nach hier üblicher Weise, mit der Hand zu essen. So schlecht habe ich mich meiner Meinung nach gar nicht angestellt.