3. Phase, Geld und viele, viele Akten

Bedauerlicherweise ist auch mein zweiter Aufenthalt hier in Sri Lanka fast schon wieder vorüber. Knapp zwei ein halb Wochen verbleiben mir hier noch. In dieser Zeit haben wir jedoch noch einiges zu tun. Nun genug von der wenigen Zukunft hier. Hin zur Vergangenheit (dem eigentlichen Grund dieses Blogs).

Mein freier Sonntag war mehr oder weniger frei. Auf dem Programm stand das schreiben einiger Berichte für Bewerbungen sowie Bewerbungen für Universitäten. Dies stellte sich teilweise schwierig heraus, da ich die Anmeldungsdokumente nicht ausdrucken und abspeichern konnte, daher musste meine Mutter mich leider zeitgleich zuhause unterstützen. Es hat dann aber auch so funktioniert. Eigentlich wollte ich am Nachmittag, wie die letzten Wochen zuvor, zur Familie. Nachdem es jedoch bereits dunkel und ich etwas müde war, begrub ich diesen Plan und zog mich doch recht früh in mein Bett zurück.

In den folgenden Tagen standen mehrere Dinge an. Nachdem die Übergabe des Geldes in der Woche zuvor gescheitert war, da wir das Geld nicht abheben konnten, war die Übergabe auf den Freitag dieser Woche angesetzt worden. Das Problem des Abhebens war, dass das Limit für Abhebungen meiner Bankkarten durch die hohen Abhebungen überzogen war. Somit war das Geld zwar auf dem Konto, wir kamen jedoch nicht daran. Bereits in den Wochen zuvor hatten wir immer wieder mit diesem Problem zu kämpfen. Da ich von hier aus die Bank natürlich nur erschwert kontaktieren konnte, benötigte ich meine Mutter dafür mal wieder 🙁 🙂 .

Leider konnte das Problem auch telefonisch nicht gelöst werden, somit musste ich warten, bis meine Mutter am Dienstag nach Karlsruhe zurückkehrte, um persönlich die Bank zu kontaktieren (nach einigen KFZ Problemen 😉 dauerte es bis am Mittwoch bis sie die Bank kontaktieren konnte). Am Mittwochabend war das Problem gelöst, somit konnten die restlich benötigten 200.000 Rupien endlich abgehoben werden. Daher wurden am Donnerstag die entsprechenden Schüler informieren und die Übergabe auf Freitag endgültig festlegen.

Bereits am Samstag zuvor hatten Tesheema und Govindi bereits damit begonnen, die Akten der Schüler neu zu sortieren.

Nun wurde ein neues Ordnungssystem eingeführt. Die Akten wurden, entsprechend ihrer Klassen mit Farben versehen und erhielten ihre entsprechende Nummer auf dem Rücken der Akte. Dies erleichtert natürlich die Ordnung der Akten.

Paul in Mitten der neu geordneten Akten

Im Nebenraum des Waitingroom (meinem Büro) stehen drei Regale, in welchen sowohl die Bücher der Bibliothek als auch die Akten der Schüler gelagert werden. Die Ordnung dieser ist jedoch mittlerweile ziemlich in Vergessenheit geraten, weshalb die Bücher ziemlich verstreut angeordnet sind. Nun wurde eines der Regale komplett frei geräumt und dient von nun an nur noch den Akten (und gegenwärtig meinem Assistenten 😉 ). Dafür wurde der entsprechende Platz für die Bücher in den anderen Regalen natürlich frei. Diese müssen in den nächsten beiden Wochen nun neu geordnet werden. Da viele der Bücher jedoch leider fehlen, haben wir vorher vor, einige Bücher neu anzuschaffen. Anschließend kann die Ordnung neu gestaltet werden.

Die zur Übergabe vorbereiteten Gelder

Dies waren unsere Arbeiten bis Donnerstag. Am Freitag wurde, wie bereits erwähnt, die Übergabe für die Gelder angesetzt. Daher versammelten sich die betroffenen Schüler gegen Nachmittag in der kleinen Halle. Reverent Vipassi war auch dieses Mal nicht mit anwesend. Nach einigen Begrüßungsworten von Miss Kanthi, wurden die Gelder übergeben. Aufgrund der kurzfristigen Bekanntgabe fehlten natürlich ein paar Schüler. Wann diese das Geld erhalten, werden wir sehen. Mit der Übergabe, mit Ausnahme der fehlenden Schüler, haben wir die 3. Phase somit abgeschlossen. Für mich bedeutet dies zusätzlich, dass meine Arbeit bezüglich der Überschwemmung damit beendet ist.

Sowohl im Anschluss an diese Übergabe, als auch schon bei den Übergaben zuvor, wurde mir von sehr vielen Schülern bzw. Eltern die ich teilweise kannte, die mir manchmal aber auch komplett fremd waren, gedankt. Diesen Dank darf ich an dieser Stelle an die beiden Vorstände des Vereines, an Reverent Vipassi Thero, an die beiden Sekretärinnen sowie freiwilligen Helfer vor Ort, an die einzelnen Pateneltern und ganz besonders an diejenigen, welche dem Spendenaufruf bezüglich der Unterstützung der durch die Überschwemmungskatastrophe betroffenen Familien auf welche Art und Weise auch immer gefolgt sind (sollte in meiner Aufzählung irgendjemand spezielles fehlen bitte ich dies zu entschuldigen 😉 , weiterleiten.

Ausnahmsweise fand am nächsten Tag kein Unterricht statt, da „Poyaday“ (Feiertag) war. Somit hatte ich einmal wieder frei. Von der Englischlehrerin Mrs. Rathna wurde ich daher eingeladen, zum Mittagessen vorbeizukommen. Das Haus der Familie steht ebenfalls in Nawimana, also etwas außerhalb der Stadt, daher musste ich schauen wie ich dort hin gelangte. Auf die Frage ob die Busse trotz des Feiertages fahren würden erhielt ich von meinen Freunden, jedenfalls zu gefragten Zeit, leider keine Antwort. Der Hausverwalter meinte jedoch der Bus würde fahren, daher lief ich etwas unwissend zur Bushaltestelle und wartete dort eine Weile ob ein Bus kommen würde (einige Busse fuhren und auch mehrere Leute außer mir warteten auf einen entsprechenden Bus). Ob mein richtiger Bus fuhr weiß ich nicht, denn nachdem ein kurzer aber heftiger Regenschauer herniederging, hielt ein Mann aus dem Dorf vor mir mit dem Motorrad an, um sich ebenfalls vor dem Regen zu schützen. Sollte sich jemand noch wage an die Berichte meines ersten Aufenthaltes erinnern, Ich war damals von einer Familie zu einem Art „Leichenschmaus“ eingeladen worden. Eben der Vater dieser Familie, somit kannte ich ihn etwas, war es nun, der mich Zufälligerweise aufgabelte. Seinen Namen konnte ich mir leider nicht merken (auch nach fast sechs Monaten welche ich nun hier verbracht habe sind die hiesigen Namen, mit Ausnahme derer mit welchen ich fast täglich zu tun habe, so gut wie Unmöglich einzuprägen für mich). So wurde ich praktisch bis vor das Haus von Mrs. Rathna gebracht.

Es war ein schöner Nachmittag den ich dort verbachte.

Zwischendurch erhielt ich von den Jungs die Nachricht, dass sie am Nachmittag vielleicht einen kleinen Ausflug unternehmen wollten, so wurde ich schließlich gegen halb vier mit dem TukTuk abgeholt und wir fuhren zu einem Tempel in der Nähe um diesen zu besichtigen. Weshalb der Tempel geschlossen war, erfuhr ich leider nicht und das Singhalesische Schild, welches an der Schranke vor der Straße hing, konnte ich natürlich auch nicht entziffern. Anstatt der Besichtigung des Tempels gab es dafür eben einen weiteren Ausflug zum Strand.

Alles weiter im nächsten Bericht.

 

Euer Felix

 

P.S. Sowohl meine beiden letzten Berichte, als auch die wenigen noch folgenden  Berichte werden aller Wahrscheinlichkeit nur noch wenige Bilder aufweisen, da meine Kamera Unterwegs leider, zumindest Gegenwärtig, ihren Geist aufgegeben hat und ich selbst somit nur noch mein Handy mit geringer Qualität der Bilder zur Verfügung habe L .

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