Die Zeit vergeht schon wieder wie im Fluge, daher melde ich mich hier:
Wie bereits in der letzten Woche ging es für mich samstags schon sehr früh los. Gegen 7:45 Uhr wurde ich mit dem TukTuk von meiner Unterkunft zum Tempel gebracht. Am Anfang meines Aufenthaltes war dies das TukTuk des Children Centers. Inzwischen werde ich jedoch morgens und meist auch abends von dem Schwager der Familie, bei der ich untergebracht bin, welcher ebenso der Ehemann der Englischlehrerin ist, mit seinem TukTuk zum Tempel bzw. wieder zurück gebracht. Den Fahrer des Children Centers bekam ich seit dem nicht mehr zu Gesicht. Soweit ich mitbekommen habe, hat er einen anderen Job erhalten, daher wird das TukTuk des Centers nur hin und wieder durch einen der Jungs gefahren.
Wie bereits am Tag zuvor in der Pre School, wurde an diesem Tag auch im Center der Weltkindertag gefeiert. Für die hier lebenden Menschen sind der Weltkindertag und der Tag der Lehrer, welcher sich in der darauffolgenden Woche gefeiert wird, wichtige Tage, die in Schulen als Festtag zelebriert werden. Hierfür gab es erneut eine morgendliche Versammlung. Anschließend wurde eine Kette von Menschen vor dem Tempel gebildet und verschiedene Dinge wie Blumenblüten, Speisen und ähnliches durch die Ketten durch gereicht. Diese wurden schließlich vor dem Tempel niedergelegt. Anschließend wurde der Tempel besucht. Hierbei nahmen nicht nur die Schüler des Centers Teil, sondern ebenso viele Eltern dieser. Da ich als Teil der Kette eingegliedert wurde, konnte ich leider nichts davon bildlich festhalten.
Im Anschluss daran gab es einige Vorträge von Eltern in der großen Halle für andere Eltern, während die Schüler in ihre Unterrichtsräume verschwanden. Der Unterricht begann.
Die größte Schwierigkeit für mich besteht immer noch darin, herauszufinden, was die Schüler können und was nicht. So erlebte ich mehr als einmal die Situation, dass die Schüler bereits ein Thema kannten mit dem ich begann, dafür aber über andere Themen, bei denen ich davon ausging, dass sie diese bereits durch genommen hatten, überhaupt nichts wussten. Ein Beispiel hierfür waren Tiere.
Das Ende des Tages bildete ein Ausflug zum Strand zusammen mit Gayan und Nadun, sowie Govindi, einer der älteren Schülerinnen und Tesheema, einer der beiden Sekretärinnen. Etwas durchnässt nach einer kleinen Wasserschlacht und voller Sand kehrte ich Abends in meine Unterkunft zurück.
Sonntags durfte ich ausschlafen. Erst gegen Mittag wurde ich von Gayan und Kasun mit dem TukTuk, dieses mal mit dem des Centers, abgeholt und wir machten uns auf den Weg in Richtung des Dondra Tempels. Bevor wir diesen jedoch besuchten, wollten die Jungs mit mir eigentlich noch zuvor das sogenannte „LightHouse“, den Leuchtturm, welcher sich ebenfalls dort in der Nähe befindet, besichtigen. Dort angekommen standen wir, da es Sonntag war, jedoch vor verschlossenen Türen. Das erste Mal. Daher ging es schließlich direkt zum Dondra Tempel. Bereits in meiner ersten Woche waren wir kurz dort gewesen, um die dort lebenden Arbeitselefanten anzuschauen. Dieses mal besichtigten wir ebenso das Innere des Tempels.
Die Wände des Tempels waren von oben bis unten mit den Darstellungen des Lebens des Buddhas bedeckt. Unter jedem Bild war eine entsprechende Beschreibung in Singhalesisch sowie in Englisch gemalt.
Da wir im Anschluss immer noch Zeit hatten, fuhren wir zu einem weiteren Tempel, welcher sich in der Nähe von Nawimana, dem Ort des Children Centers befindet, dem Weherahna Tempel. Dieser Tempel beherbergt einen unterirdischen Teil, in dem sich ebenso die Geschichte des Buddhas als gemalte Bilder an den Wänden befindet. Als wir den Tempel betraten, sprach uns ein Mann an, welcher sich im Nachhinein als Tempelführer herausstellte. Während unseres Rundgangs durch den Tempel erzählte er uns immer wieder Dinge über den Tempel, bestimmte Bilder an den Wänden und einige Beschaffenheiten des Tempels. Ebenso machte er mich immer wieder auf Symbole und Unterschriften von zuvor hier gewesenen deutschen Touristen aufmerksam. Am Ende der Tour erhielt jeder ein kleines Armband, welches dem Buddhistischen Glaubens nach für die nächsten drei Monate vor schlechten Dingen und Gefahren bewahren soll. Ich hoffe mal es wirkt.
Montags war ich damit beschäftigt mit den beiden Jungs den für die Schüler eingerichteten Computerraum auf die Funktion der Computer zu untersuchen, als ich plötzlich nach draußen gerufen wurde. Wie ich bereits in meinem letzten Post erwähnt hatte und weshalb ich auch schon Nachfragen darauf erhalten habe, besuchte ich in der letzten Woche eine Art Buddhistische Trauerfeier. Nun standen einige Frauen vor dem Center und wollten mich sprechen. Im Verlauf des Gespräches luden sie mich zum Lunch bei ihnen ein. In diesem Moment war mir jedoch weder klar wer diese Frauen waren, noch wieso Sie mich dazu einluden.
Gesagt getan. Gegen 13 Uhr wurde ich von einigen Männern mit einem Auto abgeholt, die mich die wenigen Meter bis zu dem Haus brachten, in dem die Trauerfeier war. Nun war mir klar wer mich hier eingeladen hatte. Einige Leute wollten natürlich wissen, wer ich war und weshalb ich mich hier aufhalte, somit kam ich mit vielen dieser ins Gespräch. Daraus erfuhr ich, dass die sterblichen Überreste der toten Frau nun verbrand worden waren und zu diesem Anlass die hinterbliebende Familie Lunch für alle Verwandte, Freunde und sonstigen Leute zubereitet hatte. Wieder einmal machte ich mit dem übertriebenen Gebrauch von Zucker Bekanntschaft. Gegen Nachmittag wurde ich schließlich wieder zurück zum Tempel gebracht.
Die folgenden Tage sind eigentlich schnell erzählt. Tagsüber hielt ich mich im Tempel auf. Hin und wieder versuchte ich mit den Jungs und Sekretärinnen meinen Singhalesischen Wortschatz im Tausch gegen einige Deutsche Wörter aufzustocken. Zwischendurch erhielten wir eine weitere Lieferung an Regen/Sonnenschirmen und Arbeitsheften für die Schüler welche verräumt werden musste. An einem der Nachmittage versuchten wir uns nochmals in der Besichtigung des Leuchtturmes, doch auch dieses Mal standen wir wieder vor verschlossenen Toren. Mal sehen ob es das nächste mal vielleicht klappt 😉
Ebenso wurde der Ausflug zum Strand mit den beiden Jungs und Mädchen in Verbindung mit einigen Cricketübungen mehmals wiederholt. Auch dieses mal kehrte ich total durchnässt und voller Sand nach Hause zurück. Die Angewohnheit meinen Laptop morgens erst einmal von Sand aus meinem Rucksack zu befreien, ist inzwischen schon fast zu meiner Gewohnheit geworden, sowie das Knirschen unter meinen Füßen beim Laufen in meinem Zimmer.
Bis zum nächsten mal
Euer Felix
Hallo Felix, danke für Deine ausführlichen Berichte in denen man fast mit dabei sein kann.
Mach weiterhin so gute Erfahrungen mit Land und Leute,
genieße die vielen Eindrücke!
Es grüßen Dich die Naglers
Hallo Felix,
aus Karlsruhe begleiten wir dich auf deiner Reise und bekommen natürlich auch etwas Fernweh … denn, wir sitzen bei Regenwetter im 3. OG in der AFK. Deine Berichte sind wunderbar unterhaltsam. Wenn du wieder zurück bist, besuch uns mal!
Dein AFK-Team
Hallo AfK,
freut mich von euch zu hören. Soweit ich weiß laufen die Vorbereitungen und damit die Vorfreude auf London ja auch schon auf Hochtouren ;). Ist zwar nicht ganz soweit weg aber immerhin … . Das Regenwetter hier in Karlsruhe bekomme ich seit Montag, wenn auch nicht in der AfK, leider selbst auch schon wieder mit. Der Besuch bei euch steht bereits auf dem Plan 🙂
Bis dahin
Felix