Katine pinkanme

Zu aller erst muss ich etwas aus meinen bisherigen Berichten korrigieren. Wie ich nun weiß, sind das Fest des Tempels  „Katine pinkanme“ und der Vollmond zwei unterschiedliche Dinge. Zum einen gibt es den Vollmond. Der Tag des Vollmondes ist ähnlich wie bei uns ein Feiertag. Dementsprechend gehen die Menschen nicht zur Arbeit, sondern besuchen den Tempel und verbringen die Zeit mit ihrer Familie.

Katine pinkanme ist ein Fest des Tempels, welches in jedem Tempel einmal im Jahr gefeiert wird. Da dies im vergangenen Monat im Tempel in Colombo zufälligerweise an einem und dem selben Tag stattfand habe ich dies leider etwas falsch verstanden. Zwar weiß ich ein paar Dinge über den Buddhistischen Glauben, nach meiner Zeit hier natürlich noch etwas mehr, aber ich kenne mich nicht wirklich damit aus.

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Katine pinkanme im Tempel von Nawimana. Wie die sonstigen Tage auch, wurde ich freitags morgens zum Tempel gebracht. Vorher wurde mir jedoch schon gesagt, dass wir in der Nacht 8beim Tempel bleiben würden. Den Tag über wurden weitere Dekorationen um den Tempel und die große Halle angebracht.

Tagsüber half ich den beiden Sekretärinnen bei kleineren Dingen wie hier im Bild dem Verpacken von einigen Geschenken. (Govindi versucht der Kamera immer so gut es geht aus dem Weg zu gehen ;))

 

Da die Jungs noch einmal in die Stadt mussten, um einige Dinge zu besorgen, hatte ich die Gelegenheit mich in meiner Unterkunft noch einmal etwas frisch zu machen. Da an diesem Tag die Kies bedeckte Straße, welche zum Tempel führt und durch den Regen der letzten Wochen vorsichtig gesagt etwas „in Mitleidenschaft“ gezogen war durch eine richtig asphaltierte Straße ersetzt wurde, fuhren wir dieses mal jedoch eine etwas andere Strecke. Zwischenzeitig dachte ich wir würden im Urwald verloren gehen.

Es war bereits dunkel als wir wieder zum Tempel zurückkehrten. Auf dem Weg zurück erhielt ich erstmals einen Blick auf das eigentliche Dorf Nawimana. Auch wenn ich das Gelände des Tempels nun schon oft gesehen habe, war der Anblick mit den vielen Lichtern und Lampions ähnlich wie in Colombo sehr beeindruckend.

pic_2422Der Beginn des Festes war wie schon des öfteren das Niederlegen von Blumen und ähnlichen Dingen vor dem Heiligtum gegenüber des Tempels. Es folgte erneut ein halbstündiger Sprechgesang, bei dem sich die Menschen um das Heiligtum herum hinsetzten. Da es zwischenzeitlich leider etwas zu regnen begann, stellte man sich schließlich direkt neben das Heiligtum um etwas vom Regen geschützt zu sein.

pic_2424Anschließend versammelten sich alle in der großen Halle zum Beten. Erstmals zeigten sich hierbei auch zwei zukünftige Mönche mit ihren nun geschorenen Köpfen. Dazu gleich noch mehr.

 

Nach knapp einer halben Stunde wurde ich schließlich von den Jungs mit ins Büro genommen. Die Mönche und die Menschen in der Halle verblieben noch eine ganze Zeit dort. Im Büro erhielt ich mal wieder etwas Singalesisch Unterricht. Inzwischen bin ich soweit das ich die Zahlen bis 100 mit Ausnahme von 61-69 und 71-79 und einige Sätze wie „Mein Name ist“ „Ich komme aus“ … beherrsche. Den Unterschied zwischen der 60er und 70er Reihe höre ich einfach nicht. Auch die Versuche der kleinen Tochter der Familie bei der ich wohne und die ich inzwischen sogar „Nangi“ nenne, was soviel wie kleine Schwester bedeutet, konnten daran nichts ändern.

pic_2439Schließlich begannen die Menschen mit einer Art Prozession durch das Dorf. Hierfür wurde eine Buddha Statue mit einem kleinen Transporter, welcher über und über mit Lichtern geschmückt war, durch das Dorf gefahren. Zusammen mit den Jungs lief ich ein Stück mit.

Gegen 1 Uhr erreichten wir wieder den Tempel. Eigentlich wollten wir in den „Waiting Room“ in welchem ich mich tagsüber meist aufhalte, doch die Tür war verschlossen und…

… der Schlüssel befand sich im Büro des Centers. Von Govindi und Tesheema, welche sich dort aufhalten sollten, war jedoch weit und breit nichts zu hören und auch das Büro war verschlossen. Daher verbrachten wir die nächste Stunde wartend. Irgendwann nachdem auch die Mutter von Tesheema hinzu kam und lautstark gegen die Tür hämmerte, öffnete sich schließlich die Tür und die beiden blickten uns etwas verschlafen an ;). Nun zogen auch wir Jungs uns in den „Waiting Room“ zurück und versuchten soweit es auf den Stühlen möglich war etwas zu schlafen.

Der Höhepunkt des Festes folgte. Es war kurz vor 5 Uhr. Der Transporter, welcher sich die Nacht über durch das Dorf bewegt hatte, kehrte zurück zum Tempel denn…

pic_2420nun würden die beiden zukünftigen Mönche in den Kreis der Mönche aufgenommen werden. Bereits die letzten beiden Wochen hatten sie sich beim Tempel aufgehalten und waren auf ihre neue Aufgabe vorbereitet worden. Nachdem sie ein bestimmtes Ritual abgelegt hatten, erhielten sie nun ihr orangefarbenes Mönchsgewand. Anschließend erhielten die Menschen wieder einmal ein weißes Band zum Schutz vor dem Bösen (Inzwischen verfüge ich schon fast wie über eine Sammlung). Inzwischen war es bereits hell, daher wurde ich von den Jungs wieder zu meiner Unterkunft gebracht. Dort schlief ich mich, wie die meisten anderen auch, erst einmal richtig aus. Samstags fand kein Unterricht im Center statt.

Am Sonntag und Montag(Vollmond) hielt ich mich ebenfalls den ganzen Tag in meiner Unterkunft auf.

Zu meiner Freude erhielten wir am Mittwoch Besuch. Wie ich bereits wusste, hielten sich in der letzten Zeit meine Nachbarn aus Stupferich, die Familie Preuninger, in Sri Lanka auf. Nachdem diese anfangs eine Rundreise durch das Land absolviert hatten, befanden sie sich nun in der Nähe von Matara. Aus diesem Grund hatten sie die Idee, mir im Tempel einen Besuch abzustatten. Leider Ohne Felix, ihren Sohn, der etwas angeschlagen im Hotel verblieb.

 

Bis zum nächsten mal

Euer Felix

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